Geschichte der Partnerschaft
Am 24.06.1993 wurde der Partnerschaftsvertrag zwischen den Gemeinden Bordesholm und Kekava/Lettland geschlossen. Kekava liegt ca. 20 km südlich von Riga, ist flächenmäßig die größte Gemeinde in Lettland und hat etwa 22.00 Einwohnerinnen und Einwohner.
Bordesholm liegt südlich von Kiel. Die Entfernung zwischen beiden Gemeinden auf dem Landweg beträgt rund 1600 km.
Partnerschaftsbeauftragter der Gemeinde Bordesholm ist:
Manfred Osbahr
Tel: 0170-9621394, familie.osbahr@t-online.de
Dem Abschluss des Vertrages gingen Kontakte zwischen der Hans – Brüggemann – Realschule und der Vidusskola Kekava voraus. Im November 1992 hatte eine Schulklasse aus Kekava Bordesholm besucht. Die Schulleiterin, Frau Irena Biskapa, übermittelte den Wunsch der Gemeinde Kekava, partnerschaftliche Beziehungen einzugehen.
In ersten Gesprächen im Rahmen dieses Besuches wurden dann bereits Grundzüge der möglichen Kontakte erörtert. Dabei wurde auch sehr eindrücklich die schwierige wirtschaftliche Situation vieler Familien in Kekava geschildert. Daraus entstand dann eine spontane Hilfsaktion „1000 Pakete für Kekava“. Bordesholmerinnen und Bordesholmer spendeten in kürzester Zeit rund 1000 Lebensmittelpakete, die dann per LKW nach Kekava gebracht wurden. Der Transport wurde von einer Delegation aus Bordesholm begleitet.
Dabei trafen erstmals Verantwortliche aus Politik und Verwaltung Bordesholms und Kekavas zusammen und legten den Grundstein für die Partnerschaft.
Die Paketaktion wurde in den Folgejahren mehrmals in ähnlicher Weise wiederholt. Zugleich entwickelten sich aber umfangreiche technische Hilfslieferungen und –maßnahmen. Medizinische Geräte, Medikamente, Rollstühle, Gehhilfen, Schulmöbel, Bekleidung etc. seien beispielhaft aufgezählt.
Immer wieder gelang es mit Sponsoren und Spendengeldern „besondere Aktionen“ durchzuführen. So wurden in Kekava mit Hilfe einer Kieler Dentalfirma mehrere Zahnarztpraxen technisch neu ausgestattet.
Eines der bedeutendsten gemeinsamen Partnerschaftsprojekte war die Gründung einer Sozialstation , die Mustergültig für das ganze Land war. Gründungsmitglieder waren die Gemeinden Kekava und Bordesholm sowie die beiden ev.-luth. Kirchengemeinden aus Kekava und die ev.-luth. Kirchengemeinde Christuskirche aus Bordesholm sowie das Diakonische Zentrum Riga. Die Station entstand mit erheblicher Unterstützung des Diakonischen Werkes Schleswig – Holstein.
Neben vielen Betreuungs- und Pflegeangeboten entstand auch eine Großküche zur Versorgung vorwiegend älterer Menschen. Der Speisesaal entwickelte sich schnell zu einem beliebten Treffpunkt und Kommunikationszentrum.
Die Gemeinde Kekava hat dieses Zentrum konsequent weiterentwickelt und zu einem unverzichtbaren Bestandteil ihres sozialen Angebotes für ihre Bürger/innen gemacht.
25 Jahre Partnerschaft Bordesholm – Kekava (Lettland)
Am 5. Juli 2018 fand in Kekava in Lettland der erste Teil der Jubiläumsfeier statt.
Bordesholm wurde durch seinen Bürgermeister, Ronald Büssow, dessen Stellvertreter, Norbert Baschke, sowie den Partnerschaftsverein mit Manfred Osbahr und Dieter Randig und rund 25 weiteren Mitgliedern vertreten.
Erster Programmpunkt des Festtages war die Einweihung eines Kunstwerkes, das im Stadtpark von Kekava aufgestellt wurde. Aus Bordesholm erhielt Kekava als Partner-schaftsgeschenk die Stahlskulptur „die offene Tür“ des Preetzer Künstlers Kurt Lange. Die Skulptur steht als Symbol für Gastfreundschaft und Offenheit dem anderen gegenüber.
Video zu den Feierlichkeiten
Nach einer Dankesandacht in der lutheranischen Kirche von Kekava wurde im Kulturhaus Dole ein Ausstellung über die Entwicklung der Partnerschaft eröffnet. Sie wird im Herbst auch im Museum auf der Klosterinsel zu sehen sein.
In der folgenden Festveranstaltung würdigte der Deutsche Botschafter in Lettland, Rolf Schütte, die langjährige, vor allem aber nach wie vor sehr lebendige Partnerschaft beider Gemeinden. Er betonte, dass derartige Verbindungen von Gemeinde zu Gemeinde und Menschen zu Menschen die bilateralen Beziehungen von Staaten erheblich bereichern.
In Festreden gingen die Bürgermeisterin aus Kekava, Frau Victoria Baire, und Bordesholms Bürgermeister Ronald Büssow auf Entstehung, Entwicklung, Bedeutung und Zukunft dieser einzigartigen kommunalen Partnerschaft ein.
Auch die Partnerschaftsvereine beider Gemeinden würdigten das große Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger, das aus dieser Partnerschaft nicht wegzudenken ist.
Ein besonderer Dank galt all denjenigen, die mit schier unermüdlichem Ideenreichtum und Einsatz zu dem einzigartigen Gelingen dieser partnerschaftlichen Beziehung beigetragen haben. Erinnert wurde in diesem Zusammenhang auch, dass dieser besondere Partnerschaft in der Vergangenheit mehrere Ehrungen zu Teil wurden, so im letzten Jahr der Preis der Stiftung lebendige Stadt für die lebendigste Partnerschaft.
Einig waren sich alle nicht nur in der hohen Bewertung dieser Freundschaft beider Gemeinden und ihrer Bürgerinnen und Bürger, sondern auch in dem festen Willen, diese Partnerschaft in die Zukunft zu tragen.
Victoria Baire ernannte Manfred
Osbahr, den Partnerschaftsbeauftragten
der Gemeinde und Vorsitzenden
der Deutsch-Lettischen
Partnerschaft für sein 25 jähriges
Engagement in der Partnerschaft
zum Ehrenbürger der Gemeinde
Kekava (Kekavas novadas goda
Pilsonis).
Die Vertreter/innen Bordesholms wurden wie immer von der Gemeinde Kekava und dem Partnerschaftsverein mit einem sehr umfassenden Besichtigungs- und Aktivitätenprogramm bedacht. Höhepunkt war zweifelsohne wieder ein Besuch des Sängerfestes.
Eine Kostprobe dieser sehr emotionalen Veranstaltung finden Sie unter diesem Text.
Rd. 20.000 (!!) Sängerinnen und Sängern auf der Bühne lauschten ca. 30.000 Zuschauer/innen.
Sängerfest Video
Zeichen der Partnerschaft
Rechts:
Die Partnerschaft bescherte allen Beteiligten eine Vielzahl von Schlüsselmomenten.
Über die nun fast 30 Jahre würden sie, einmal aufgeschrieben, Bände füllen. Einige anekdotenhafte Momente haben Jürgen Baasch und Manfred Osbahr in einem Büchlein festgehalten.
Links:
Der Baum der Freundschaft an der Badestelle am Bordesholmer See
Künstler: Guntis Pandars
Links: „Die Brücke zwischen Kekava und Bordesholm“ – ein Kunstwerk von Guntis Pandars. In Bordesholm befindet es sich in der Bahnhofstraße auf dem kleinen Platz bei der Tankstelle. Dort wächst auch eine Eiche aus Kekava. Das Pendant des Kunstwerkes steht in Kekava vor dem Kulturhaus. Dort wächst eine Linde aus Bordesholm
Rechts: Der Brunnen vor dem Rathaus, geschaffen von Guntis Pandars