Ökopfad

Kleine Wunder am Wegesrand


Viele kleine Wunder am Wegesrand bleiben unbemerkt. Dabei finden sich auch in urbanen Gebieten wie Bordesholm ökologische Besonderheiten, die Beachtung verdienen! Der „Bordesholmer Ökopfad“ führt Sie zu diesen Schätzen und möchte Sie einladen, die kleinen Wunder zu bestaunen.

Den Flyer können Sie 
hier herunterladen.

Der Ökopfad ist in ein Cartgridge integriert. Mit einem Smartphone und einer entsprechenden App (z.B. Whereigo) kann der Nutzer sich GPS-gestützt zu den einzelnen Punkten führen lassen und bekommt weitere Informationen zu den Ökopunkten. So kann man die Reihenfolge des Ökopfad-Rundgangs ebenfalls selbst bestimmen.

Herunterladen kann man sich den Cartridge 
hier.

Eine Einweisung zur Nutzung des Cartridges gibt es 
hier zum download.

1) Bordesholmer Linde

Die Bordesholmer Linde wurde wahrscheinlich in der Zeit der Klostergründung gepflanzt. Ihr Alter wird auf  etwa 650-700 Jahre geschätzt. Diese ehrwürdige Winterlinde ist im Bordesholmer Wappen dargestellt. Unter ihrer Krone findet jährlich das Thing-Gericht statt, wie es schon seit Generationen der Brauch ist. Das Naturdenkmal Bordesholmer Linde hat in letzter Zeit durch Krankheiten und negative Umwelteinflüsse gelitten. Durch eine Kroneneinkürzung wurde die Regeneration eingeleitet.

2) Pflasterfugenvegetation

Die Pflasterfuge ist ein siedlungstypischer, jedoch meist unbeachteter Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Durch die erschwerten  Wachstumsbedingungen (stark verdichteter Boden, Nährstoffarmut, längere Trockenperioden, Roll- und Trittbelastung, hohe Temperaturen) können sich nur hochspezialisierte Arten ansiedeln. Dennoch schaffen es Pflanzen, in Pflasterfugen sesshaft zu werden, z.B. Mauerpfeffer, Breitwegerich und Zimbelkraut. Anschließend werden die Fugen auch von Spinnen, Ameisen und Käfern besiedelt.

 

3) Hainbuche

Botanischer Name: Carpinus betulus (gehört zur Familie der Birkengewächse). Sie weist einen unregelmäßigen Stammwuchs mit Brettwurzeln (knorrige Formen) auf. Auf der Ostseite der Klosterkirche (Amtmannswiese) stehen mehrere große Exemplare, die mit ca. 150 Jahren bald das höchste Alter erreicht haben.

4) abgestorbener Baum

An diesem abgestorbenen Baum können wir ökologische Zusammenhänge gut erkennen. Kranke Baumabschnitte, aber auch morsches, absterbendes Holz und das vermulmte Innere des Stammes sind unersetzbare Lebensräume für Pilze, Flechten und Moose. Insekten und deren Larven finden hier reichlich Nahrung, Käfer haben hier ihre Brut- und Nahrungsstätten.

Insofern ist es wichtig, auch dickstämmige nicht immer abzuholzen. Einige von diesen „Methusalems“ sollen allmählich durch die Arbeit der Klein- und Kleinstlebewesen wieder zu Humus werden.

Totholzstrukturen lassen sich leicht realisieren. Ein abgestorbener Baum oder ein Haufen morscher Äste sind Ausgangspunkt für neues Leben, auch in Ihrem Garten.

5) Fledermäuse

Am Bordesholmer See und auf der Klosterinsel haben Wissenschaftler der Universität Kiel  sechs  Fledermausarten nachgewiesen, die verschiedene Lebensräume und Sommer- und Winterquartiere bevorzugen. Die kleinste Art ist die Mückenfledermaus. Die Zwergfledermaus und die Breitflügelfledermaus beziehen ihr Quartier in Gebäuden. Die Rauhautfledermaus und der Abendsegler sind Waldfledermäuse. Die Wasserfledermaus, die mit den Füßen kleine Fischchen von der Wasseroberfläche aufnehmen kann, bevorzugt wasserreiche Landschaften und Wälder. Der Abendsegler, die Zwergfledermaus und die Breitflügelfledermaus sind Frühaufsteher, sie fliegen bereits in der Dämmerung.

6) Kräutergarten

Der Kräutergarten am Klosterstift steht seit 2005 allen Interessierten und Besuchern zur Information offen. Das Bienenhotel und eine Kräuterspirale vervollständigen die Anlage. Er wurde mit Hilfe von Spendengeldern und in Eigeninitiative von der Frauenvereinigung errichtet und ist eine Bereicherung auch für die Bewohner des Klosterstifts geworden. Der durch freiwillige HelferInnen gepflegte Garten dient vor allem zum Kennenlernen der Kräuter für Jung und Alt.

7) Platane

Botanischer Name: Platanus orientalis/occidentalis (meist Kreuzungen), unser Ökopunkt ist ein stattliches Exemplar mit mehreren Metern Stammumfang und gehört, ca.250-jährig, zu den ältesten in Deutschland, zu besichtigen direkt am Bordesholmer See, hinter dem Westflügel des Klosterstiftes. Die ungewöhnliche Struktur der Rinde ist für diese Baumart charakteristisch.

8) Weidenbruchwald

Von Weiden geprägte Wälder und Gebüsche auf feuchten und nassen Böden mit mindestens 10cm  organischem Oberboden sind nach § 30 Bundesnaturschutzgesetz geschützt. Weidenbruchwälder sind an den Verlandungszonen von Seen und Auen zu finden. Sie sind Lebensraum für zahlreiche Tiere wie Bisam, Bleßralle, Entenarten, Spechte aber auch Ringelnattern. Weiden werden auch bevorzugt als Futterpflanze von diversen Schmetterlingsraupen aufgesucht, wie z.B. dem hübschen blauen „Großen Schillerfalter“ – dem Schmetterling des Jahres 2011.   

9) Streuobstwiese

Die Streuobstwiese ist eine traditionelle Anbauform für Obst. Es werden nur hochstämmige Arten und unterschiedliche Sorten verwendet.  Das Gras zwischen den Bäumen wird nur extensiv gemäht. Heute zählen diese Wiesen zu den am stärksten gefährdeten in Europa. Naturschützer haben sie wiederentdeckt und pflegen diese Wiesen bzw. legen neue an.

10) Reisighecke

Reisighecken bestehen aus verbundenem toten Astwerk und Zweigen und stellen eine ökologisch sinnvolle Verwertungsmethode von Strauchschnitt dar, um Gärten einzugrenzen.  Sie müssen jedes Jahr mit Zweigen ausgebessert werden. Sie sind Brutstätte für Insekten, Vögel (z.B. Zaunkönig) und Spitzmäuse und bieten Unterschlupf für Igel, Wiesel, Frösche, Kröten und Blindschleichen. Optisch aufpeppen lassen sich die Hecken durch das Anpflanzen von Clematis-Arten und anderen Kletterpflanzen.

Diese Hecke wurde im April 2005 von Eltern des Kindergartens als Umzäunung des neu hinzu gekommenen Außen-Geländes angelegt. Sie dient zugleich als Erlebnisraum für die Kinder. So wurden bereits Spitzmäuse, Kröten und diverse Vögel beobachtet. Auch eine Entenfamilie sucht dort jährlich Schutz.

11 & 26) Erlenbruchwald

Erlenbruchwälder entstehen im Zuge  der Verlandung von Gewässern. Charakteristisch ist bei diesen Wäldern das hochanstehende Grundwasser. Sie entziehen dem Wasser die Nährstoffe und reinigen es. Ihre Krautschicht besteht größtenteils aus Seggenarten.  Der Bruchwald ist ein typischer Lebensraum für die Ringelnatter und den Moorfrosch. Gefährdet werden die Bruchwälder durch Entwässerung und Überdüngung (Gefahr der Veralgung). Dann  entsteht häufig  ein unangenehmer Geruch.

12) Klintwiesen

Die Klintwiesen und der in ihnen liegende Erlenbruchwald zeugen als alte Teile des Bordesholmer Sees vom Wandel der Natur in einer Kulturlandschaft. Durch den Dammbau der Mönche wurde dieser Teil des Sees abgetrennt.

Auf dem ehemaligen Seegrund entstanden neue, ebenfalls wassergebundene, einzigartige Lebensräume. Die kürzlich angelegten Amphibienschutzteiche unter der Regie der Gemeinde Bordesholm sind ein notwendiger Schritt zur Verbesserung des Artenschutzes in diesem Gebiet. Weitere Maßnahmen sind geplant.

13) Renaturierter Kalbach

Der Kalbach ist der Hauptzufluss des Bordesholmer Sees. Die starke Nutzung seines Einzugsgebiets führt zu einer Überdüngung. Um der Nährstoffanreicherung entgegenzuwirken, wurden zwei Kläranlagen gebaut und eine Renaturierung auf 2250 m Länge durchgeführt. Durch die Schaffung von natürlichen Überschwemmungsflächen und einer reichhaltigen Ufervegetation wird die natürliche Selbstreinigungskraft von Fließgewässern unterstützt. So konnte der Nährstoffeintrag in den See bereits um mehr als die Hälfte reduziert werden.

14) Am Klint

Der Name bedeutet „hohes Ufer“. Ursprünglich war  der Klint Teil eines Uferbereichs  des Bordesholmer Sees. Die Klintwiesen waren ein Teil des Sees, dessen Wasserspiegel etwa 2 m über dem heutigen lag.

15) Redder

Redder sind befestigte oder unbefestigte Wege, die beidseitig von alten Knicks gesäumt werden. Diese Kleinbiotope ahmen Waldränder nach. Untersuchungen haben ergeben, dass die Brutvogeldichte  hier  etwa sechsmal höher ist als bei gewöhnlichen Knicks.

16) Kastanienallee

Alleen sind grüne Lebensadern in Natur und Landschaft. Ihre Laubdächer erzeugen ein eigenes, feuchtes Kleinklima. Sie bieten vielen Tieren einen Lebensraum, filtern Staub und Schadstoffe aus der Luft, dämpfen den Verkehrslärm an Straßen und produzieren Sauerstoff. Kastanienalleen bieten zudem im Frühjahr (Blüte) und im Herbst (Früchte) zusätzliche Sinneseindrücke und Nahrung für Tiere. Alleen sichern Lebensqualität für künftige Generationen. Ihre Erhaltung ist gesetzlich geschützt.

In Naturerlebnisräumen soll der Mensch  durch Tasten, Fühlen, Riechen, Hören und Schmecken die Natur erleben. In verschiedenen Bereichen werden zudem Informationen über ökologische Aspekte vermittelt. Innerörtliche Ruhezonen dienen zudem Mensch und Artenvielfalt und fördern den Klimaschutz. 

18) Bienenhotel

Ein Bienenhotel kann als Nist- bzw. Überwinterungshilfe für solitär (nicht staatsbildende) lebende Bienen (Wildbienen) fungieren. Wildbienen gehören zu den ersten Blütenbestäubern im Jahr, noch bevor etwa Honigbienen fliegen und bestäuben die frühblühenden Pflanzen. Der Standort eines Bienenhotels sollte möglichst sonnig gewählt und vor Regen geschützt sein. Wildbienen greifen Menschen nicht an.

19) Stintgraben

Namensgebend sind kleine Fische; die „Stinte“. Der Stintgraben hat als Verbindungsglied zwischen dem Bordesholmer See und dem Schmalstedter Mühlenteich eine sehr wichtige ökologische Funktion. Im Stintgraben finden Wanderungsbewegungen von Tieren und Pflanzen statt (Nebenverbundachse). Der Stintgraben ist der einzige Abfluss des Bordesholmer Sees.  Er leitet das Wasser über den Schmalsteder Mühlenteich in die Eider. Die Staurechte für den  Bordesholmer See und auch für den Einfelder See  sind seit mehr als  650 Jahren im Besitz des Betreibers der Schmalsteder  Mühle und an diese gebunden.

20) Eisvogel

(Nabu/Tom Dove)

Der Eisvogel wird auch fliegender Edelstein genannt wegen seines blau- und orange-schimmernden Gefieders. Er ist ein Standvogel und auf klare möglichst fließende Gewässer angewiesen, um in diesen kleine Fische und Wasserinsekten zu jagen. Gebrütet wird in selbst gegrabenen Röhren in Abbruchkanten direkt über dem Wasser. 

21) Allee a.d. L318

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22) Pappel

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23) Eidertalwanderweg

Das Eidertal entstand während der letzten Eiszeit, als große Mengen Schmelzwasser der Gletscher Eidertalwanderwegabgeführt wurden. Seitdem unterlag es mehreren großen Veränderungen. Vom Wanderweg aus, der die Gemeinden Reesdorf, Techelsdorf, Grevenkrug, Schmalstede und Bordesholm miteinander verbindet, kann die einzigartige Kultur- und Naturlandschaft bestaunt werden.

24) Hochzeitswald

Mehr Wald für Bordesholm! Jeder Bordesholmer hat hier die Möglichkeit, nach einer Eheschließung oder Begründung einer Partnerschaft einen Baum zu pflanzen. Auch andere Ereignisse wie die Geburt eines Kindes oder eine Goldene Hochzeit dürfen gerne als Anlass genommen werden, hier einen Baum zu pflanzen. Das Standesamt berät gerne.

25) Bordesholmer See

Bordesholm und seine Umgebung sind stark durch die Eiszeit geprägt. Ein Beispiel ist die Seenrinne, die durch den Schmalsteder Mühlenteich, den Bordesholmer See und den Einfelder See gebildet wird. Hier floss während der Eiszeit das Schmelzwasser nach Süden ab. Nach der Eiszeit drehte sich die Fließrichtung um. Der Bordesholmer See entwässert über den Stintgraben in den Schmalsteder Mühlenteich und von dort in die Eider.

27) Feuchtwiesen

Diese Feuchtbiotope sind selten geworden. Beinahe alle Flächen sind durch Entwässerung und Düngung in Fettwiesen oder Äcker umgewandelt worden. Moore, Sümpfe und Feuchtwiesen sind der Lebensraum für Sumpfdotterblume und Wiesenschaumkraut, aber auch für Binsen und Seggen. Diese Pflanzen vertragen es, wochenlang unter Wasser zu stehen, benötigen aber nährstoffarme und leicht saure Böden für ihr Gedeihen. Hier sollte  eine  eingeschränkte (extensive) Landwirtschaft stattfinden. Bei der Mahd entscheidet der Schnittzeitpunkt wesentlich über die Artenvielfalt.

28) Totholz

Totholz im Gewässer leistet einen vielfältigen Beitrag zum Erhalt natürlicher Lebensräume. Es bietet verschiedenen Organismen Lebensraum, wertet Gewässer in morphologischer Hinsicht auf und dient als Nahrungsquelle. Entgegen der oft verbreiteten Ansicht, dass abgestorbenes Material entfernt werden muss, leistet es einen hohen ökologischen Beitrag. Es dient als Zufluchtsort, Ruhezone und Laichplatz für Lebewesen jeder Altersstufe.

29) Vogelinsel

Vor allem für bedrohte Vogelarten bietet diese Vogelinsel Schutz. Durch das Betretungsverbot wird die Ruhe wie in sonst keinem Gebiet gewährleistet. Hier können sie ungestört brüten und ihre Jungen aufziehen. Inseln bieten Vögeln Schutz wie sonst kein anderes Gebiet. Hier sind sie nicht nur vor menschlichen Einflüssen geschützt, sondern auch vor Hunden, Katzen und wildlebenden Säugetieren.

30) Biotopbäume

Auch wenn der alte Baum kaum noch Blätter hat und keine Früchte mehr bildet, erfüllt er doch sehr wichtige Funktionen. Spechte suchen nach Kleinlebewesen und legen Höhlen an, die auch von anderen Vögeln z.B. Meisen als Nistplätze genutzt werden. Fledermäuse finden Sommerquartiere hinter abblätternder Borke und verstecken sich in Hohlräumen. Im morschen Holz betreiben die Spechte auch „Schmieden“, in denen sie Tannenzapfen aufhämmern. Leider werden diese sogenannten Biotopbäume, die durch weiße Dreiecke gekennzeichnet werden,  häufig aus Gründen der Verkehrssicherung gefällt. 

31) Kopfweiden

Als Kopfweiden bezeichnet man eine Weide, deren Stamm in einer Höhe von zwei Metern abgesägt wurde. Weiden haben eine enorme Regenerationsfähigkeit, so dass diese ewig wieder „am Kopf“ neu austreiben.

Die gewonnenen Äste und Ruten wurden in früheren Zeiten als Pfähle und für die Korbflechterei verwendet. Der regelmäßige Schnitt bewirkt, dass Pilze und Bakterien in das Holz eindringen und Teile des inneren Stamms absterben und hohl werden. Dadurch entsteht ein neuer Lebensraum für seltene und gefährdete Tierarten wie diverse Käfer- und Schmetterlingsarten. Unter den Vögeln finden besonders Höhlenbrüter wie Steinnkauz und Hohltaube Nistmöglichkeiten. Aber auch für Säugetiere wie Fledermäuse, Siebenschläfer und Marder finden hier Unterschlupf. Alle drei bis zehn Jahre sind Weiden zu beschneiden, damit die Krone nicht zu schwer wird und der Stamm auseinander bricht. 

32) Biotop am Haidbergplatz

Das innerörtliche Biotop ist ein wertvoller Trittstein für die Ökologie im besiedelten Gebiet. Es gehörte vor längerer Zeit zum Bordesholmer See. bis heute steht es mit den Seespiegelschwankungen in Verbindung. In den 50er Jahren wurden an der nördlichen grenze Bäume als Schulwald gepflanzt. Ein durchwachsener Knick säumt das Feuchtgebiet. Neben verschiedensten Baumarten und Kleinpflanzen beherbergt das Areal verschiedene Vogelarten (wie z.B. Spechte) und Insekten. Sieben Rehe sind dort ebenfalls aktiv. hier wird die Natursich selbst überlassen. So wurde nach dem Sturm „Christian“ das Totholz im Wald belassen.

Sehen Sie sich um: an zahlreichen Stellen Bordesholms finden Sie darüber hinaus ökologische Wunder: artenreiche Wiesen, Knicks und Redder, Reet- und Gründächer, Flechten und Fassadengrün bieten vielen Organismen Lebensraum. Die Uferzone des Bordesholmer Sees stellt einen besonderen Lebensraum dar: hier treffen Luft, Wasser und Land aufeinander.

Uferzone

Die Uferzone eines Gewässers ist ein hoch dynamischer Lebensraum. Hier finden wir die größte Artenvielfalt, die sich jedoch an Schwankungen von Wasserstand und Temperatur anpassen muss. Durch Totholz oder dichte Pflanzenbestände entstehen Nischen und Rückzugsräume, welche für Organismen in  Jugendstadien eine hohe Bedeutung haben. Diese Zone ist ebenfalls für den Nährstoffkreislauf bedeutsam: Der Eintrag von organischem Material wird von Lebewesen zerkleinert und zersetzt.

Knicks

Knicks sind  kulturhistorisch landschaftsprägende Elemente unserer schleswig-holsteinischen Heimat. Die Bauern im Mittelalter  umsäumten ihre Felder mit sogenannten “Lesesteinen“. Entlang dieser Zonen, die nicht bewirtschaftet wurden, entstand ein typischer Bewuchs, der auch als Windschutz dient. Ökologisch wertvoll sind Knicks durch ihre artenreiche Fauna und Flora. Ein einziger Knick kann bis zu 1.800 Tierarten beherbergen. Sie stehen unter besonderem Schutz. 

Wiese statt Rasen

Immer mehr Menschen erkennen, dass auf einer Blumenwiese die Artenvielfalt ungleich höher ist (bis zu 60 Pflanzenarten und deren Nutznießer/m²) als auf einem kurzgeschnittenem, in unserer Norm als ästhetisch anmutenden Rasen. Um der Natur die Gartenpforte zu öffnen, sollte jedoch nur ein bis zweimal im Jahr gemäht werden. Das Schnittgut sollte zum Abtrocknen liegenbleiben. Eine artenreiche Blumenwiese  wird das Ergebnis sein.

Fassadengrün

Einheimische Kletterpflanzen an Häuserfassaden sind ein lebendiger Natur-und Klimaschutz mit unmittelbarem Nutzen für den Menschen. Im Haus wird es im Sommer nicht so heiß und im Winter nicht so kalt. Dies spart Heiz-und Energiekosten. Blätter und Zweige befeuchten die Luft, reichern sie mit Sauerstoff an und fungieren als natürlicher Staub-und Schadstofffilter. Sie bieten Nist-und Schlafplätze für Vögel und ermöglichen ein vielfältiges Insektenleben. Bei standortangemessener Bepflanzung und Pflege wird das Mauerwerk geschützt.

Reetdach

Das Decken von Häusern mit Reet war früher in Schleswig-Holstein weit verbreitet. Reet wird an Seeufern geschnitten und kann später wieder in den natürlichen Kreislauf zurückgeführt werden. Reetdächer sind auch Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere. Moos und Flechtenpolster bieten Nahrung und Unterschlupf sowie Feuchtespeicher für viele Wirbellose, u.a. Rädertiere, Bärtierchen und Fadenwürmer. Die hohlen Stängel des Reets werden gelegentlich von Grabwespen, Faltenwespen und verschiedenen Solitärbienen als Brutkammern genutzt.

Gründach

Gründächer weisen viele ökologische Vorteile auf. So wird der Wasserabfluss reduziert, das Mikroklima wird verbessert. Es entsteht neuer Lebensraum für Vögel, Insekten und Pflanzen und der Staub aus der Luft wird gebunden.

Flechten an Dächern und Mauern

Flechten sind biologische Doppelwesen. Sie bestehen aus einem Pilz und einer Alge, die in einer sehr engen Gemeinschaft -einer Symbiose – miteinander leben. Pilze und Algen können nur so, gemeinsam als Flechte, Lebensräume erschließen, die ihnen sonst verschlossen wären.  Die unwirtlichen Lebensbedingungen auf Dächern und Mauern sind durch eine mangelhafte Wasser- und Nährstoffversorgung sowie durch eine rasche Erwärmung gekennzeichnet. Nur „Spezialisten“, wie die Flechten, können hier Fuß fassen.